Hallo liebe Zuhörer.
Der heutige Podcast trägt den Titel Vitamine – die Amine des Lebens und behandelt eben
diese.
Viel Spaß.
Von Kindheit an wird einem eingebläut sich gesund und vor allem vitaminreich zu ernähren.
Auch in altbekannten Sprichwörtern wie A Nappel a Day Keeps the Doctor Away spiegelt sich
dies wieder. Aber warum sind Vitamine so wichtig für uns? Der Definition nach sind Vitamine
essentiell, das heißt sie können keine Eigensynthese betreiben. Vitamine müssen also dem Organismus
durch die Nahrung zugefügt oder durch Darmbakterien synthetisiert werden. Bei einigen Vitaminen
stellte sich jedoch im Nachhinein heraus, dass sie gar nicht essentiell sind, weil sie
beispielsweise aus körpereigenen Aminosäuren oder aus Hormonen hergestellt werden können.
Weil sich der Name Vitamin aber bereits etabliert hatte, werden einige Moleküle, die streng
genommen gar keine Vitamine sind, trotzdem noch als solche bezeichnet. Ein Beispiel hierfür
ist das Hormon Calciferol, das nach wie vor als fettlösliches Vitamin D bezeichnet wird.
Fettlöslich? Genau, man untergliedert Vitamine in wasserlösliche und fettlösliche Vitamine.
Ein Überschuss an wasserlöslichen Vitaminen kann von unserem Körper einfach wieder ausgeschieden
werden. Vorsicht ist allerdings bei den fettlöslichen Vitaminen geboten. Diese kann der Körper auf
grund ihrer lipovilen Eigenschaften nicht einfach mit dem Hahn ausscheiden. So sind
die fettlöslichen Vitamine prädestiniert dafür, sich in unserem Gewebe anzureichern,
wo sie großen Schaden anrichten können. Nun wollen wir uns aber konkret mit den einzelnen
Vitaminen beschäftigen. Welche gibt es, wozu sind sie gut und was passiert, wenn wir zu
viel oder zu wenig von ihnen bekommen? Im ersten Teil dieses Podcasts geht es um die
wasserlöslichen Vitamine. Zunächst möchte ich euch die Mitglieder vorstellen. Tiamin,
Ribuflavin, Niacin, Pantothensäure, Pyridoxin, Biotin, Folsäure, Cobalamin und Vitamin C.
The right night for a perfect party with beer for free and chips. Vitamin B1, das Tiamin.
Tiamin besteht aus einem Pyrimidin und einem Tiazolring. Um in unserem Körper aktiv zu
wirken, müssen wir an den Tiazolring noch zwei Phosphate über eine Esterbindung binden.
Und wie nennen wir das Ganze dann? Genau, Tiaminpyrophosphat. Nun stellt sich die Frage,
wofür unser Körper dieses benötigt. Betrachten wir den Tiazolring genauer, dann sehen wir
dort ein Carbion. Und genau das ist entscheidend für die Funktion von Tiaminpyrophosphat.
Es dient nämlich der dehydrieren Dekarboxylierung. Und so funktioniert es. Das negativ geladene
C-Atom des Tiazolrings greift einen positivierten Kohlenstoff einer Carbonylgruppe, beispielsweise
einer Aminosäure an. Durch diesen nukleophilen Angriff wird durch Umlagerung die CO2-Gruppe
der Aminosäure abgespalten. Merkt euch also, Tiaminpyrophosphat dient der Dekarboxylierung.
Als nächstes können wir uns ins Gedächtnis rufen, für welche Reaktionen eine dehydriernde
Dekarboxylierung benötigt wird. Sicher fällt einem da der Pyruvat-Dehydrogenasekomplex
ein. Dieser Multi-Enzymkomplex dekarboxyliert Pyruvat und wandelt es in Acetyl-CoA um.
Auf diesem Weg wird die Glykolyse mit dem Zytratzyklus verbunden, was essentiell für
Energiegewinnung aus Kohlenhydraten ist. Außerdem dient Tiaminpyrophosphat direkt im Zytratzyklus
der Umwandlung von Alpha-Ketoglutarat in Succinyl-CoA durch die Alpha-Ketoglutarat-Dehydrogenase.
Es liegt also nahe, dass bei Kohlenhydrat und proteinreicher Ernährung der Tiaminbedarf
des Körpers erhöht ist. Moment, wieso denn auch bei proteinreicher Nahrung? Der Grund
dafür liegt in der Aminosäure Alanin. Die Aminosäure Alanin beispielsweise kann nur
in einem Schritt in Pyruvat umgewandelt werden. Und so gleich kommt wieder unsere Pyruvat-Dehydrogenase
ins Spiel. Nun ist es auch verständlich, warum bei fettreicher Nahrung der Bedarf an Tiamin
verringert ist. Bei der Beta-Oxidation entsteht bereits Acetyl-CoA, das direkt, ohne umgewandelt
werden zu müssen, in den Zytratzyklus eingeschleust werden kann und so der Energiegewinnung dient.
Eine Dekarboxylierung wird hier nicht mehr benötigt. Eine weitere Funktion des Vitamin
B1 ist die Aktivierung von Aldehyden. Die Aktivierung von Aldehyden spielt im Pentose-Phosphat-Weg
eine wichtige Rolle. Hier wird durch das Anzym Transketolase eine Keto-Gruppe auf ein Aldol
Presenters
Katalin Hetzelt
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:28:22 Min
Aufnahmedatum
2014-07-03
Hochgeladen am
2015-03-02 09:38:25
Sprache
de-DE